Modern Times!?
Der diesjährige Ergotherapie-Kongress in Osnabrück stand ganz im Fokus der Digitalisierung und wie diese das Arbeiten in der ergotherapeutischen Praxis beeinflusst. Insgesamt ca. 50 Lernende der Ergotherapie-Lehrgänge nahmen die Gelegenheit wahr, sich drei Tage lang inspirieren zu lassen, Vorträge und Workshops zu besuchen, an Diskussionsrunden teilzunehmen und einen ersten Einblick in die spätere Arbeit als Ergotherapeut/in zu bekommen.
Aber Digitalisierung ist nicht nur später auf dem Arbeitsmarkt ein großes Thema.
Modern Times in der theoretischen Ausbildung
Bereits jetzt sind die Lernenden tagtäglich und selbstverständlich mit „Modernen Medien“ konfrontiert: Unterrichtsinhalte und Skripte werden von den Lehrenden in die E-Learning-Plattform hochgeladen und von den Lernenden wieder herunter, Präsentationen über eigenständig erarbeitete Unterrichtsinhalte werden über PowerPoint dargestellt, die Lehrenden nutzen mit großer Freude oder Verzweiflung – ich zähle mich zu Letzteren – die ActivePanels (wandtafelgroße interaktive Monitore) die seit einiger Zeit in den Räumen der Akademie zu finden sind.
Modern Times in der praktischen Ausbildung
Seit Jahren verändern sich die Identität und das Berufsverständnis von Ergotherapeut/innen. Sie befähigen, coachen und beraten Klienten, fördern Eigenständigkeit und ermöglichen Teilhabe. In der Ausbildung verschiebt sich der Fokus weg von dem Einsatz von Handwerkstechniken im rein funktionellen Sinn, hin zum Einsatz von Mitteln und Medien, die dem Klienten in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit Nutzen bringen.
Modern Times – Einsatz von Smartphone, Kamera und Laptop. Und das mit großer Freude und Motivation seitens der Lernenden. Ob zur Analyse von Betätigungen, zur Darstellung von strukturellen Gegebenheiten im Umfeld oder innerhalb der Interventionen – es eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, die die Lernenden fast selbstverständlich umsetzen.
Modern Times in der Therapie
Durch den Kongress wurde klar: Digitalisierung und der Einsatz von modernen Medien lässt sich nicht aufhalten. Vielmehr sollte dieser Wandel von Therapeut/innen als Chance gesehen werden, dieses Handwerkszeug in der praktischen Arbeit zu nutzen und vielleicht gegen die eine oder andere konventionelle Technik auszutauschen. Glücklicherweise gibt es hierzu immer mehr Initiatoren, die entsprechende Konzepte entwickeln und veröffentlichen.
Und auch wenn man häufig dazu neigt zu sagen, „Früher war alles besser“, würde ich der Person, die das in Hinblick auf das Thema Modern Times in der Ergotherapie behauptet, gerne einen kleinen „Stups mit dem Selfie-Stick verpassen“.
Lea-Marie Miranda
Pädagogische Mitarbeiterin
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