Anfang Juni bekamen die Lernenden der Mittelstufe von der Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig Besuch von Frau Rademacher und Frau Jäger von der Selbsthilfegruppe für Fibromyalgie, um den angehenden Therapeuten einen Einblick in ihren Alltag und ihre Erfahrungen mit dieser Erkrankung zu gewähren.
Hier ein Erfahrungsbericht:
Im Unterricht haben wir uns schon mit der Krankheit beschäftigt und einen Fragebogen erstellt. Dieser diente als Leitfaden für das Gespräch. Die beiden Mitglieder der Selbsthilfegruppe haben sehr offen auf alle Fragen geantwortet um uns als zukünftige Therapeuten für die Krankheit zu sensibilisieren. Die Krankheit ist praktisch unsichtbar und nicht im Blut nachweisbar. Eine Diagnosestellung ist schwierig und kann sich über Jahre hinziehen, bringt dann jedoch Erleichterung für die Betroffenen und ihr Umfeld. Erschreckend für uns war, dass viele Ärzte und Angehörige die Erkrankung nicht ernst nehmen. In einer Klinik wurden sie sogar als Simulantin abgestempelt. Frau Jäger beschrieb, dass viele Freunde kein Verständnis für ihre Schmerzen haben und die Krankheit verharmlosen. Dies sei auch mit ein Grund, dass sich andere Betroffene mit dieser Erkrankung nicht outen würden. Es war interessant zu hören, wie die Betroffenen ihren Alltag umgestellt haben. Frau Jäger und Frau Rademacher berichteten, dass sie sich heute nur noch einen Termin pro Tag vornehmen.
Wir als angehende Therapeuten fanden es sehr aufschlussreich und können uns nun besser auf die Therapie mit Fibromyalgie-Erkrankten einstellen. Es war ein sehr interessanter Vormittag für uns und wir bedanken uns bei Frau Jäger und Frau Rademacher für ihre Zeit und Offenheit uns gegenüber und wünschen ihnen alles Gute.
