Wir erreichen jeden Lebensabschnitt als Neuling (La Rochefoucauld)
Wie kann sich das „Alter“ anfühlen?
Diese Frage stellten wir uns im Unterricht in dem Lernfeld „Alte Menschen“. Wir sammelten unterschiedliche Erfahrungswerte – die jungen Lernenden und ich als ältere Lehrende. Um einige eventuell auftretende Veränderungen nachempfinden zu können, haben wir einen Projekttag zu diesem Thema veranstaltet.
Dabei konnten wir mit Hilfe eines Alterssimmulationsanzuges nachspüren was es heißt, wenn die Gelenke steifer werde, wenn die Sehkraft nachlässt, wenn die Füße den Boden nicht mehr richtig spüren, wenn die Finger nicht mehr so koordiniert funktionieren…
Wie schwierig ist es auf einmal, mich in mein Auto zu setzen, wie lange brauche ich, um Kleingeld an der Kasse aus dem Portemonnaie zu suchen, wie lange brauche ich, um ein Brot zu schmieren und wie gut funktioniert das Fahrradfahren?
Außerdem konnten wir ausprobieren, wie sich die Mobilität nach einem Schlaganfall verändert, wie sich ein Patient/Klient mit Atemnot fühlt, wie das Alterszittern der Hände (Tremor) den Alltag beeinträchtigt und wie sich die Wahrnehmung der Umwelt bei verschiedene Sehstörungen verändert.
Für uns alle war es ein äußerst interessanter und spannender Tag! Dieser hat mit Sicherheit dazu beigetragen, verschiedene Symptome und Beeinträchtigungen unserer Patienten/Klienten besser nachempfinden zu können und ihnen somit mit mehr Verständnis, Empathie und Toleranz zu begegnen.
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- Esther Wippermann
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- Physiotherapeutin
- Pädagogische Mitarbeiterin
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