Bildungsakademie für Therapieberufe

Ergo- und Physiotherapieausbildung (mit Ausbildungsvergütung😃)

Gewalt

Interdisziplinäre Projektarbeit in der Bildungsakademie für Therapieberufe.
Interdisziplinäre Projektarbeit in der Bildungsakademie für Therapieberufe.

Fachliche und persönliche Kompetenzerweiterung durch interdisziplinäre Projektthemen

Gemeinsames und kursübergreifendes Lernen stand an zwei Projekttagen des Ober- und Unterkurses im Ausbildungsbereich Ergotherapie im Mittelpunkt. Nach einem gemeinsamen Frühstück der Kurse wurde das Projektthema aus den Modulen 15 und 3, Kommunikations- und Aushandlungsprozesse im Team und Schwierige Situationen – Gewalt und Sexuelle Belästigung, vorgestellt.

Die Ziele dieser Lehrveranstaltung lagen darin,

  • die Kursübergreifende Kommunikation weiter zu fördern,
  • einen Einblick in Projektarbeiten zu bekommen,
  • die fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und sexueller Belästigung,
  • die Schulung der persönlichen Fähigkeiten im Bereich, Vortragswesen, Kommunikation und Teamarbeit,
  • Rollenbewusstsein zu stärken,
  • Prozess- und ergebnisorientiertes Arbeiten mit unbekannten Personen zu lernen.

Nach einer allgemeinen Einführung zum Thema Gewalt auf den Ebenen der Soziologie und Staatskunde wählten die Kurse 2 Moderatoren aus dem Kreis der Lernenden. Diese steuerten zunächst ein gemeinsames Brainstorming zum Thema und erarbeiteten nachstehende Themen.

  • Gewalt in der Erziehung – Lernen am Modell
  • Gewalttätige Klienten – Umgang mit forensischen Klienten
  • Wo beginnt Gewalt?
  • Nähe und Distanz
  • Gewalt in Pflege und Therapie
  • Mobbing in der Schule
  • Selbstverteidigung/ Prävention/ Deeskalation
  • Selbstregulation durch Gewalt

Nach der Themenfestsetzung teilten sich die Lernenden selbständig nach Interessensgebiet zu und wählten in den Gruppen wiederum Gruppensprecher für die weitere Koordination und zur Festlegung von Kommunikationswegen zu den Moderatoren.

Wie die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse präsentierten war frei wählbar. Allen Lernenden ist es gelungen ein schwieriges Thema fachlich versiert, anspruchsvoll, kreativ und mit viel Engagement darzustellen. So konnten Zuhörer über interessante Vorträge nachdenken und gekonnte Rollenspiele der Lernenden beobachten. Die darstellerischen Szenen regten zur Diskussion an. Auch dann, als die Belästigung eines Mädchens auf dem Schulweg in Dialog und Rollenspiel vorgestellt wurde.

Die Kreativität der Lernenden war auch deutlich außerhalb der Akademie. Wenn die unterschiedlichsten Aussagen zum Thema Gewalt einer Anwältin, eines Polizisten und Passanten dargestellt wurden, staunten viele nicht schlecht. Die Befragung außerhalb der Akademie, nämlich im sogenannten „Feld“ ist ein typisches Kriterium für Projektarbeiten im ergotherapeutischen Lehrbereich.

Es entstand zudem ein Film über das Lernen am Modell und rege Diskussionen bei dem Thema über den Umgang mit Gewalt und Sexualstraftätern. Vor allem dieses Thema wurde im späteren Unterricht weiter bearbeitet und hat auch eine Filmempfehlung abgeworfen.

Der Film „Restrisiko“ über die Forensische Klinik Eickelborn lies Einblicke in den Alltag einer Forensik mit vor allem persönlichkeitsgestörrten Sexualstraftätern zu.

Eine Gruppe hat sogar dazu angeregt verschiede Griffe zur Selbstverteidigung mit allen Akteuren an diesen Tagen aktiv auszuprobieren.

Es entstand auch eine ganz eigene Definition zum Begriff Gewalt:
„Gewalt beginnt vor körperlichen Angriffen, beginnt schon mit absichtlichem psychischen, verbalen Druck oder zielgerichtetem Gestikulieren gegen eine Person. Der Täter wendet Gewalt an, da er sich dadurch eine Verbesserung/ Veränderung einer Situation verspricht. Eine weitere Ursache für die Anwendung von Gewalt kann ein Überschuss an aufgebauter Frustration und aufgestauter Aggressionen sein. In diesem Fall richtet sich die Gewalt auch gegen Personen, Gegenstände oder andere Lebewesen welche mit der Frustration und der Aggression nichts zu tun haben. Die Anwendung von Gewalt gilt als Straftat und kann/ muss verfolgt werden.“