Ergo- und Physiotherapieausbildung (mit Ausbildungsvergütung😃)

Lehrgang für Ergotherapie

Die Ergotherapie hilft Menschen dabei, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verlorengegangene oder noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben (wieder) zu erreichen. Funktionen und Fähigkeiten eines Menschen können zum Beispiel durch einen Schlaganfall verloren gehen oder bei Kindern aufgrund von Entwicklungsstörungen in nicht ausreichendem Maße ausgebildet sein.
Was ist eigentliche Ergotherapie? Wir haben diesen Erklärfilm gemacht.

Der Beruf der Ergotherapie zählt, wie auch die Physiotherapie oder Logopädie, zu den Heilmittelberufen, die in der Regel von ÄrztInnen verordnet werden und z.B. in therapeutischen Praxen, Rehabilitationskliniken, Tagesstätten, Schulen oder in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen stattfinden.
Die KlientInnen kommen in der Regel aufgrund eines Gesundheitsproblems in die Ergotherapie, wie z.B eine akute oder chronische Erkrankung.
Aufgrund dieser gesundheitlichen Probleme entwickeln sich unterschiedliche Scgwierigkeiten im Alltag, die es den Klient:innen schwer bzw
noch schwerer macht mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen bzw. diese zu überwinden. An genau dieser Stelle setzt die Ergotherapie an.

In der von den Therapeut:innen zu Beginn durchgeführten ergotherapeutischen Diagnostik werden mit dem/der Klient/in individuelle und konkrete Betätigungsprobleme erhoben, die den Alltag und somit die gesellschaftliche Teilhabe erschweren. Diese werden im nächsten Schritt von dem/der Ergotherapeut:in genauestens analysiert, um in den darauffolgenden ergotherapeutischen Interventionen an genau diesen Arbeiten zu können. Die Ergotherapie berücksichtigt dabei drei Stellschrauben, die in der Behandlung eine wichtige Rolle spielen können: die Betätigung selbst, die Person und die Umwelt.

Je nach Betätigungsproblem, kann es also darum gehen, dass Ergotherapeut:nnen mit den Klient:nnen Teilschritte einer Handlung trainieren, oder für die Betätigung wichtige Aktivitäten und Funktionen bemühen. Auch kann es sinnvoll sein das Umfeld anzupassen oder für die problematische Betätigung selbst, eine Alternativhandlung entwickeln. All‘ das geschieht klient:innenzentriert, bedeutet in direkter Absprache mit den Klient:innen. Nur so ist sichergestellt, dass die Klient.innen sich aktiv an der Therapie beteiligen und mitwirken, was wiederum zu einem größeren und schnelleren Behandlungserfolg führt.

Nicole Einwohlt leitet den Ausbildungsgang Ergotherapie
Lea-Marie Miranda-Hammecke, Ausbildungsleiterin, Ergotherapeutin, .
Telefon: 02904 808 451
l.miranda-hammecke(at)smmp.de

Beispiel 1:

Jonas ist sieben Jahre alt und geht in die erste Klasse einer Grundschule. Laut Lehrerin und Eltern fällt es ihm sehr schwer das Lesen und Schreiben zu erlernen. Die Ergotherapeutin schaut sich beide Tätigkeiten genauestens an und stellt in der Betätigungsanalyse fest, dass Jonas eine Störung der visuellen Wahrnehmung hat. Die darauffolgenden Therapieeinheiten baut sie so auf, dass Jonas zum einen ein gezieltes Schreib- und Lesetraining erhält, das sowohl auf seinen Stärken aufbaut als auch die beeinträchtigen Funktionen trainiert. Zum anderen erhalten seine Lehrerin und seine Mutter gezielte Beratung, um Jonas in seinem Alltag mit speziellen Tricks und Trainings unterstützen zu können. Eine weitere Maßnahme kann die Anpassung des Klassenraums sein: Jonas erhält nach Absprache einen Fensterplatz vorn im Klassenraum, so dass er das Tafelbild gut erkennen und so besser mitarbeiten kann

Beispiel 2:

Frau Winter ist 63 Jahre alt, lebt mit ihrem Mann in einem Einfamilienhaus mit Garten und ist Rentnerin. Seit 4 Wochen hat Frau Winter auf Grund eines Schlaganfalls eine Lähmung der rechten Körperhalte und befindet sich aktuell in einer stationären Rehabilitation. Mittlerweile kann Sie große Gegenstände festhalten und etwas stehen. Frau Winters Ziel ist der eigenständige Toilettengang mit dem Rollstuhl, ohne das Pflegepersonal. Die Ergotherapeutin hat mit Hilfe der Betätigungsanalyse festgestellt, dass Frau Winter folgende Teilschritte im Rahmen der Therapie trainieren sollte: Handling mit dem Rollstuhl (inkl. Kurven fahren, Bremsen feststellen, Fußstützen abmontieren), Aufstehen aus dem Rollstuhl bzw. von der Toilette und ein kleiner seitwärts Schritt vom Rollstuhl zur Toilette. In den nächsten Therapieeinheiten trainiert die Ergotherapeutin die einzelnen Teilschritte und übt immer wieder mit Frau Winter den Toilettengang, um einen direkten Übertrag in den Alltag zu gewährleisten. Unterstützend erhält Frau Winter eine Trainingsaufgabe, die Sie täglich durchführen soll. Weitere Therapiemaßnamen könnte eine Hilfsmittelberatung für z.B. Haltegriffe oder einen erhöhten Toilettensitz sein sowie Angehörigenberatung.

Wir sind nicht nur schulgeldfrei, wir zahlen sogar eine Ausbildungsvergütung!

Lehrgangsgebühren, Kosten für Literatur, Kopien, Exkursionen, Eintritte etc. fallen nicht an.

+ Eingangsvoraussetzungen

Voraussetzung für den Lehrgang Ergotherapie sind:

  • Gesundheitliche Eignung (Ärztliche Bescheinigung)
  • Fachoberschulreife (Realschulabschluss)
  • Fachhochschulreife bzw. allgemeine Hochschulreife (Fachabitur bzw. Abitur)

oder

  • Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung

Dringend erwünscht sind einschlägige praktische Erfahrungen im Berufsfeld, die im Rahmen:

  • eines Vorpraktikums (evtl. mit Berufsfachschul- bzw. Berufsschulbesuch)
  • eines freiwilligen sozialen Jahres
  • des Zivildienstes

oder auch

  • während eines Anstellungsverhältnisses erworben werden können.

Das ausbildungsbezogene Vorpraktikum sollte in der Regel 4 Wochen für Abiturient:innen / Fachabiturient:innen und insgesamt 12 Wochen für Realschulabsolvent:innen betragen. Entscheidend ist dabei, dass die Bewerber:innen die Möglichkeit hatten, ihre persönliche Eignung für die Arbeit und den Kontakt mit Patient:innen und Klient:innen festzustellen und Einblicke in den beruflichen Alltag der Ergotherapie zu gewinnen.
Ebenfalls sehr wichtig: Je nach Eignung der Bewerber:innen sind individuelle Regelungen über die Dauer des Vorpraktikums nach vorheriger Absprache mit der Ausbildungsleitung möglich.

+ Ausbildungsstruktur

Nach der gesetzlichen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung dauert die Ausbildung drei Jahre. Der Lehrgang beginnt bei uns jeweils zum 1. Oktober eines Kalenderjahres.

Die Ausbildung umfasst insgesamt mindestens 4.400 Stunden, die sich in einen theoretischen, einen fachpraktischen und einen berufspraktischen Teil gliedern.

Die Urlaubstage entsprechenden der jeweils gültigen Tarifvereinbarung und sind in der unterrichtsfreien Zeit zu nehmen.

+ Praktische Berufsausbildung

Die praktische Berufsausbildung in der Ergotherapie-Ausbildung ist so gestaltet, dass die Lernenden ca. ein Drittel der dreijährigen Ausbildung in verschiedenen Praxiseinrichtungen verbringen, dort hospitieren und im Verlauf auch zunehmend eigenständiger Therapieeinheiten in Begleitung übernehmen. Diese Praxiseinsätze finden bei uns als Phasenmodell im Wechsel mit Theoriephasen über die gesamte Ausbildungszeit verteilt statt. So absolvieren die Lernenden über die gesamte Dauer der Ausbildung fünf Phasen à acht Wochen in unterschiedlichen ergotherapeutischen Einrichtungen, um auf diese Weise die in der Akademie gelernten theoretischen Inhalte in die Berufspraxis zu übertragen und durch neue praktische Erfahrungen zu vertiefen.

+ Vier Lernbereiche

Die theoretischen und fachpraktischen Lehrveranstaltungen unterteilen sich in vier Lernbereiche und umfassen mindestens 2.700 Stunden:

  • Ergotherapeutische Kernaufgaben
  • Ergotherapeutische Zielbereiche
  • Zielgruppen, Institutionen und Rahmenbedingungen ergotherapeutischer Arbeit
  • Ausbildungs- und Berufssituationen von Ergotherapeut:innen

+ Staatliche Abschlussprüfung

Nach Abschluss der Ausbildung erfolgt die Prüfung vor einem Prüfungsausschuss, der an der Bildungsakademie für Therapieberufe gebildet wird. Die zuständige Prüfungsbehörde ist die untere Gesundheitsbehörde in Meschede.

Pilotprojekt

Der Ausbildungslehrgang für Ergotherapie war Teilnehmer eines Modellversuchs der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.

In diesem neuen Ausbildungskonzept ging es kurz gesagt darum, die Ausbildungsrichtlinien dem heutigen Stand anzupassen. Sehr großen Wert wurde dabei auf die Fortführung allgemein bildender Ziele und auf die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung gelegt.

Das heißt: Die Ausbildung rückt auch übergreifende Kompetenzen – sogenannte Schlüsselqualifikationen – in den Blick. Dies ist ein wichtiger Schritt für das zukünftige Berufsleben der Lernenden, denn neben dem hohen Faktenwissen sind vor allem Schlüsselqualifikationen für den Prozess des „lebenslangen Lernens“ unabdingbar.

Empfehlende Ausbildungsrichtlinie Ergotherapie

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    Die Infoveranstaltungen „Ausbildung in der Ergo- und Physiotherapie“ werden entweder online per Microsoft-Teams oder vor Ort bei uns in Bestwig durchgeführt.

    Hier erhalten Sie Informationen zu den beiden Berufen sowie zu Inhalt und Ablauf der dreijährigen Ausbildung.

    Die Online-Infoveranstaltung dauert ca. 1 Stunde. Kurz vor der Veranstaltung bekommen Sie einen Zugangslink geschickt.

    Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen!

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